INDIA:    "God’s Own Country“

Seit Ende der 80er Jahre sind wohl nur wenige Jahre vergangen in dem ich das Land Gottes nicht besucht habe. 

Nach westlichen Maßstäben ist Indien wirklich kein Zuckerschlecken, das Kastensystem, in den unteren Kasten der Kampf ums tägliche Überleben, fehlende Müllabfuhr, fehlende Infrastrukturen für Wasser und Elektrizität läßt unsere Probleme als lächerlich erscheinen.

Oft habe ich mich gefragt warum zieht es mich immer wieder dort hin, was macht dieses Land so attraktiv für mich. 

Es ist die Herzlichkeit der Menschen, das Respektvolle miteinander, das was unserer Kultur an Menschlichkeit fehlt. 

Eine kleine Geschichte dazu: Auf einem Innerindischen Flug flog ein indischer Geschäftsmann, mit Aktenkoffer, Anzug und Krawatte. Offensichtlich hatte er Zahnschmerzen und sich ein Tuch vom Kinn und über den Kopf mit einer netten Schleife zusammen gebunden. Es sah wirklich lustig aus, wie zu Großmutters Zeiten. Weder das es ihm peinlich war, noch das er Aufsehen erregt hätte oder sich Mitflieger lustig gemacht hätten. 

Respekt und Mitgefühl!

Himalaya 

Das höchste Gebirge der Erde hat eine Länge von 3000 km und eine Breite von 350 km. Unsere Alpen sind dagegen Peanuts. Will man in die höher gelegenden Gebiete muß man Zeit mitbringen, um auf 3000 Höhenmeter zu gelangen dauert es mehrere Tage. Der Ausgangspunkt ist in der Regel Rishikesh am Fuße des Himalaya wo der Ganges in die Indische Tiefebene fließt. Von dort fährt man mit einem Jeep von einem größeren Ort zum nächsten. Auf meinen Reisen bin ich mehrmals bis nach Gangotri (3000m) einem höher gelegenden Ort gefahren, um von dort über Fußwege zur Quelle des Ganges zu gelangen. Zwischendurch macht man in Uttarkashi (1100m) Pause um sich langsam an die Höhe zu gewöhnen. 

Durch den jährlichen Monsum und dem Schmelzwasser im Winter muß die Straße ständig erneuert werden, Erdrutsche müssen beseitigt, Löcher gefüllt und das Abstürzen der Straße in tiefe Schluchten verhindert werden. Es gibt Bauarbeiter Camps wo die Arbeiter mit ihren Familien ihr ganzes Leben auf einem einzigen Straßenabschnitt mit diesen Arbeiten verbringen. 

Abseits der Hauptstrasse in den Tälern oder Hochplateaus gibt es kleine Dörfer die nur zu Fuß oder mit Esel zu erreichen sind. Macht man sich die Mühe dort hin zu wandern wird man nicht enttäuscht. Die Menschen sind sehr Gastfreundlich und man bekommt überall eine Unterkunft für die Nacht, eine warme Mahlzeit, und jeder will natürlich wissen wo man herkommt wie groß die Familie ist und welchen Beruf man hat. Das gesamte Dorf nimmt daran teil, insbesondere die Kinder wollen alles wissen. Es wird immer viel gelacht und alle freuen sich!

 

Varanasi

Die heiligste und älteste Stadt in Indien!

Varanasi, auch Kashi oder Benares genannt, ist schon eine Sache für sich, wenn man Indien „All Inclusiv“ erleben möchte, ist Varanasi die angesagte Stadt.

Vor 3.500 Jahren gegründet, pilgern seitdem gläubige Hindus in die Stadt. Um im Ganges zu baden, sich von schlechtem Karma und Sünden zu befreien, dort zu sterben und verbrannt zu werden, um so der Wiedergeburt zu entfliehen.

Für Westler die noch nie in Indien waren eine Herausforderung ersten Grades! Die Stadt ist immer voller Menschen, an den Ghats (Badeplätze) am Ufer des Ganges wird sich ausgiebig rituell gewaschen und ebnso auch die  Wäsche gewaschen. Heilige Kühe, was alle Kühe bedeutet, und Haustiere aller Art begegnet man auf Schritt und Tritt. Entsprechend sind die Straßen voller Kot, Plastik, Haaren von den Straßenhaarschneidern, und alles sonstigem Dreck. Mit Wasserschläuchen wird früh Morgens alles Unrat mehr schlecht als recht natürlich in den Ganges gespühlt…..(Sorry, aber so ist es!) Obwohl der Ganges hier so schmutzig und vergiftet ist, das sogar die Indische Regierung Bedenken hat die Menschen in irgendeiner Weise mit dem Wasser in Berührung kommen zu lassen, ist der Glaube an die heilenden Kräfte des Ortes und des Wassers ungebrochen. Die Verbrennungsghats, direkt am Ganges sind inzwischen auch für Westler, gegen Rupies unter der Hand natürlich, zu besichtigen. Man kann aus nächster Nähe den Verbrennungen zusehen, es ist sehr Beeindruckend mit welch einer natürlichen Betrachtungsweise die Inder die Rituale zelebrieren, auch liegen oder gehen wieder die Kühe ganz entspannt und unbehelligt in der Szenerie umher. Im Winter 2013 habe ich 2 Monate in einem kleinem Hotel direkt am Gangesufer dem treiben zugesehen und bin Teil des Geschehens geworden.Wer sich das alles zumutet, sollte Varanasi auf seinem Indientrip nicht auslassen, die uralten Gebäude der vergangenen Hochkultur, die alles durchdringende Spiritualität mit den tausenden Tempeln. Kashi Vishwanath der Goldene Tempel zu Ehren des Gottes Shiva!

 

Rishikesh

 

Ebenso wie Varanasi ist Rishikesh eine der heiligsten Orte in Indien.

Am Fuße des Himalaya direkt am Ganges gelegen ist es Ausgangspunkt für alle die Höher hinaus wollen. Von hier aus geht es nur noch höher, immer der Gangesquelle entgegen. Der Ort ist voll mit Ashrams und Yogacentren, jährlich finden internationale Treffen der Verschiedenen Yoga Richtungen statt. 

 

 

Goa

Natürlich muss man auch in Goa gewesen sein, wenn man Glück hatte lieber in den früheren Jahren.

Mein letzter Besuch in Goa 2019 hat mich tief enttäuscht, der Hippie Flair und ebenso die Künstlerszene ist dahin geschmolzen.

Einzelne Bambushütten am Strand ist nicht mehr, alles ist in Resorts eingeteilt, und egal an welchem Strand oder in welchem Ort man sich aufhält, die Anlagen sind zu 80% mit Pauschaltouristen belegt. 

Trotzdem ist es immer noch schön, und es gibt fantastische Strände! 

Ich lasse die Bilder sprechen:

 

Der Süden